Die bildliche Darstellung von Dünn-, und Dickdarm, früher eine Domäne röntgenologischer Diagnostik, wurde zunehmend durch endoskopische Verfahren abgelöst. Eine Ausnahme blieb zunächst noch die Dünndarmdiagnostik.
Die modernen Schnittbildverfahren wie Computertomographie und Kernspintomographie wurden überwiegend als ergänzende Untersuchungen, z. B. in der präoperativen Diagnostik oder zur Frage von Komplikationen bei entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Neuerdings erlauben CT - und MR-Geräte der neuesten Generation eine hochelegante Darstellung des Darmes analog einer endoskopischen Untersuchung ohne Belastung des Patienten!
Beiden Verfahren gleich ist die für den Patienten komfortable Gewinnung von Bilddaten des Dünn-, und Dickdarmes, welche im Anschluss in separaten Workstations in die Erstellung einer virtuellen 3D-Animation einfließen. Diese 3D-Animationen verschaffen in ihrer Räumlichkeit den Eindruck einer endoskopischen Untersuchung, ohne dass der Patient sich selbst einer Endoskopie unterziehen muss. So entfällt u. a. auch die häufig zur endoskopischen Untersuchung angewandte Sedierung des Patienten.
Wie bereits erwähnt stehen für diese virtuelle Reise sowohl die Computertomographie, als auch die Kernspintomographie zur Verfügung. Vorteil der Computertomographie ist die ultrakurze Untersuchungszeit bei allerdings zu beachtender Strahlenexposition, die Kernspintomographie zeichnet sich durch eine etwas längere Untersuchungszeit aus, gibt aber insbesondere bei entzündlichen Darmerkrankungen wertvolle zusätzliche Hinweise zur Beschaffenheit der Darmwand und deren Umgebung. Die Vorbereitung zu beiden Untersuchungen ist ähnlich, d. h., der Dickdarm muss durch abführende Maßnahmen möglichst stuhlfrei werden.
Zur Untersuchung ist dann lediglich eine rektale Kontrastierung (Luft oder Flüssigkeit) erforderlich. Die Fachliteratur ist sich einig:
Bei entsprechender apparativer Ausrüstung und Erfahrung des Untersuchers ist die CT/MR-Colonographie in der Detektion von Polypen (den eigentlichen Vorstufen eines Karzinoms) ab 4 mm den endoskopischen Verfahren ebenbürtig. Bei jährlich annähernd 66000 Neuerkrankungen kommt somit der Früherkennung des Dickdarm-Karzinoms mittels moderner Schnittbildverfahren ein zunehmend hoher Stellenwert zu.
Es ist ebenso davon auszugehen, dass die weitere rasante Entwicklung der Untersuchungstechnik und Bildnachbearbeitung es in naher Zukunft ermöglichen wird, die Polypen ab einer Größe von 5 mm sicher zu diagnostizieren, so dass sich in der Schnittbilddiagnostik gegenüber der Endoskopie eine noch höhere Auflösung ergibt.
Die endoskopische Diagnostik muss allerdings auch weiterhin zur Gewebegewinnung bei krankhaften Darmprozessen eingesetzt werden.
In der bildgebenden Dünndarmdiagnostik ist die Hydro-MRT bereits die Methode der Wahl!
Diese kernspintomographische Untersuchung ist in der Art der Vorbereitung, der nachbereitenden Bildberechnung zur Darstellung und Diagnostik entzündlicher Dünndamerkrankungen der MR-Colonographie identisch, leichte Abweichungen ergeben sich allenfalls in der Kontrastierung zur Untersuchung, so dass u. U. neben der rektalen Flüssigkeitszufuhr eine zusätzliche orale erforderlich ist.
Alle vorgestellten Verfahren, einschließlich der technischen Voraussetzungen und natürlich auch die entsprechende Erfahrung mit den Untersuchungen selbst, stehen den Patienten dieser Praxis zur Verfügung!
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